[Travel]: Südengland, Teil I


In der letzten Woche haben wir von der Schule aus eine Studienfahrt gehabt. Hierbei konnten wir uns entscheiden, ob wir lieber nach England oder an die Nordsee reisen möchten. Da gab es für mich natürlich nur eine einzige Option: England! Ich mein, wer kann bitteschön schon nein sagen, wenn es heißt: englische Küste, Teatime und britischer Akzent? Mir jedenfalls fällt das in diesem Fall richtig schwer ...

Im Folgendem möchte ich euch also erzählen, was ich alles so erlebt habe. Welche Städte, welche Sehenswürdigkeiten und andere Erlebnisse ich hatte. Da ich jedoch viel zu viel zu sagen habe, werde ich meinen "Reisebericht" in verschiedene Teile aufspalten. In jedem Part werde ich also nur von den Erlebnissen aus einer Stadt oder von einem Tag berichten.

Hastings


Hastings war die Stadt in der sich unser Hotel befunden hat. Und ich muss sagen, unsere Unterkunft war wirklich spitze. Wenn man durch die Tür getretten ist, hat man sich gefühlt, also ob man sich in einem Schloss befindet. Die Räume waren alle riesen groß, auf dem Boden lag ein roter Teppich aus und die weißen Wände waren mit Stuck und Gold verziert. Auch befanden sich überall wundervolle Gemälde an den Wänden und die Möbel wirkten alle ziemlich alt und sahen dennoch wunderschön aus. Wenn man sich in der obersten Etage befand und den Treppenaufgang hinunter schaute, hat man sich gefühlt wie in Hogwarts, da es aussah, also ob man sich bei den beweglichen Treppen befindet - es waren einfach so viele. Von unseren Zimmern aus konnten wir sogar direkt auf das Meer blicken und hatten es somit natürlich auch nicht weit zum Strand.

Hastings ist ziemlich bekannt für seine Fischerbetriebe, da die Stadt schon früher ein Fischerdorf war, wo etwa 80% der Bewohner in Fischereibetrieben tätig waren. Am berühmtesten sind hierbei die black fishing huts, das sind ziemlich schmale, kleine und mit Teer gestrichene Hütten, in denen die Fischer früher ihre Netze und andere Untensillien zum trocknen aufhängten. Auch saßen häufig die Fischersfrauen davor und haben die Netze ihrer Väter, Männer und Söhne repariert.


Dadurch das die Stadt direkt am Wasser liegt, kann man hier auch einen wunderschönen Pier bewundern. Diesen haben wir natürlich jeden Abend besucht und am Strand die frische Meerluft und den schönen Klang der Wellen und dem Rauschen der Brandung gelauscht. Da es ein Steinstrand war konnte man zwar nicht so viele Muscheln, dafür aber umso mehr schöne Steine finden.

Durch die direkte Meerverbindung befanden sich in Hastings früher auch ziemlich viele Schmuggler. Daher kann man sich auch echt leicht in der Stadt verlaufen, da es überall kleine, enge und verwinkelte Gassen gibt. Mit Hilfe dieser Gassen haben die Schmuggler damals versucht die Polizei abzuhängen, falls diese sie entdeckt haben, aber auch um generell unbemerkt durch die Straßen zugelangen, denn Schmuggler waren durch ihre schwarze Gestalt und ihr schweres Gepäck (Schmugglerware) leicht zu erkennen. 
Ihre Häuser befanden sich auch häufig in der Nähe von Kirchen, denn falls die Polizisten doch mal Hausbesuche durchführten, haben die Späher die Schmuggler und auch ihre Käufer zeitig genug gewarnt, damit diese ihre Waren und Einkäufe in der Kirche verstecken konnten. Es galt nämlich das Gesetzt, und soweit ich weiß sogar heute noch, dass die Polizei zwar in die Kirche gehen durfte, hier aber keine Untersuchungen anstellen durfte - es war also eine Art rechtsfreier Raum.


Ein wichtiger Teil von Hastings Geschichte bildet auch das Hastings Castle, dieses wurde Anfang des 11. Jahrhunders von "Wilhelm dem Eroberer" errichtet. Dieser hatte zuvor die Angelsachen unter dem König Harald II. besiegt, wobei diese entscheidende Schlacht als normanische Eroberung in Erinnernung blieb. Die Befestigungsanlage wurde über die Jahre jedoch zahlreichen äußeren Einflüssen, wie z.B. Erosion ausgesetzt, was ihren Zerfall ins Laufen brachte. Auch dadurch das Heinrich VIII. die Zerstörung aller katholischen Stätten veranlasste, wurde die Festung weiter zerstört. Der endgültige Grund dafür, dass das Hastings Castle heute eine Ruine ist, liegt aber an einem Bombenangriff wärend des Zweiten Weltkriegs. Dennoch kann man sich noch sehr gut vorstellen, wo sich einst die Kasserne, die Kapelle, aber auch die unterirdischen Gänge zu den Verliesen befunden haben.

Natürlich kann man in Hastings noch viel mehr erleben, als das was ich euch hier aufgezählt habe. Zum Beispiel kann man sich abends in einem der etlichen Pub vergnügen, wobei jeder seine eigene kleine Geschichte hat. Oder man besucht tagsüber das Fischerei-Museum und kauft sich dazu gleich noch einen frisch gefangenen Fisch, den man sich dann zum Abendessen schön zubereiten kann. Natürlich kann man sich auch die vielen verschiedenen Kirchen mit ihrer wundervollen Architektur anschauen.


Bis dahin und Liebe Grüße,
Bella

Kommentare

  1. Wow das klingt ja total spannend! Da bekomm ich selbst gleich Lust, da auch mal hin zu fahren :D England ist sowieso mein absolutes Lieblingsland und ich liebe den englischen Akzent. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Berichte von dir :D

    Alles Liebe
    deine Maddie

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